GleichberechtigungDie Schweiz schrumpft: Nach 2050 wird die Bevölkerung abnehmen. Weil nicht mehr Menschen einwandern als heute und vor allem, weil immer weniger Kinder geboren werden. Würden die Frauen an den Herd zurückkehren, gäbe es automatisch wieder mehr Nachwuchs, meinen viele. Ein Blick über die Grenzen zeigt aber: Das ist falsch. Am meisten Kinder, 1,7 bis 2 pro Frau, werden in Europa nämlich dort geboren, wo die ausserhäusliche Arbeit der Frauen nicht nur akzeptiert, sondern gefördert wird: In Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen und Frankreich. Wo aber das herkömmliche Familienbild mit männlichem Alleinernährer gilt, sind die Geburtenraten tief. In Griechenland, Spanien, Italien, Deutschland und der Schweiz sanken sie auf dramatische 1,3 bis 1,4 Geburten pro Frau. Das ist zu wenig, um den Fortbestand der Bevölkerung zu sichern. Schuld daran ist aber nicht etwa die Gleichberechtigung. Es ist vielmehr deren Verhinderung, die den Müttern und Kindern den Atem raubt. U.F. |